18.06.2020
Jetzt ist es entschieden: Der diesjährige
Fortbildungskongress des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt) wird digital
und findet über sieben Tage vom 19. bis 25. November 2020 ausschließlich online
statt.
„Die Entscheidung, unseren
bewährten Präsenztermin in Teilparallelität zur EuroTier in Hannover abzusagen,
ist uns nicht leichtgefallen, doch sind die Corona-bedingten Risiken für die
Durchführung großer Kongresse einfach nicht kalkulierbar. Außerdem sind gerade
wir als Tiermediziner der Prävention und dem Gesundheitsschutz von Teilnehmern,
Ausstellern, Referenten und Mitarbeitern auf Basis aktueller wissenschaftlicher
Grundlagen in besonderer Weise verpflichtet“, erklärt bpt-Präsident Dr.
Siegfried Moder. „Im Übrigen wird auch die EuroTier im November nicht stattfinden.“
Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft hat die internationale Leitmesse auf
den 9. Bis 12. Februar 2021 verschoben, weil sie keine Möglichkeit sieht, sie für
die Aussteller und Besucher in angemessener Form durchführen zu können.
Einen Kongress mit
Teilnehmerzahlbeschränkungen wegen der Hygiene- und Abstandsregeln, einer
Industrieausstellung mit limitiertem Zugang und viel Abstand zwischen und auf
den Ständen, ganztägigem Mundschutz, keinem oder eingeschränktem Catering und ohne
die beliebte Kongressparty am Freitagabend – so konnten sich die bpt-Gremien den
Jahreskongress nicht vorstellen. „Verschieben ins nächste Jahr war nicht
möglich, aber unseren Kongress ganz absagen wollten wir auf gar keinen Fall,
denn er hat bei vielen Praktikern seinen festen Platz, auch um die notwendigen
ATF-Stunden zu erreichen,“ erläutert bpt-Geschäftsführer Heiko Färber die
Problematik. Deshalb wurde
intensiv nach realisierbaren, innovativen Formaten gesucht. „Das Ergebnis ist,
dass wir den ersten digitalen Tierärztekongress dieser Größenordnung in
Deutschland durchführen werden“, freut sich Färber auf die neue Herausforderung.
„Nachdem die Entscheidung gefallen ist, konzentrieren wir uns jetzt ganz auf die
Entwicklung des neuen Formats.“
Und es gibt bereits Konkretes: Los
geht es am 19. November. In den sieben Onlinetagen wird das bisher in Parallelveranstaltungen
verdichtete Programm entzerrt. Täglich wird es einen Mix aus Online-Vorträgen,
interaktiven Online-Seminaren und Live-Veranstaltungen geben zu tiermedizinischen Themen,
Praxisführung und Berufspolitik. Die Teilnehmer können sich zu festen
Programmzeiten zuschalten oder die Angebote später abrufen. Für die komplette Kongresszeit
wird es ein All-In-Ticket geben, das alle Tierarten und Veranstaltungen
inklusive virtuellem Get-Together umfasst. Auch werden sich die
Kongressteilnehmer auf einer virtuellen Fachmesse mit den Industrievertretern
treffen und über neue Entwicklungen austauschen können. Dafür entwickeln die
Partner des bpt schon Ideen. „Es wird also spannend. Wir wünschen uns natürlich
sehr, dass unser diesjähriges Experiment von den Kolleginnen und Kollegen
angenommen wird, auf Begeisterung stößt und der Digitalisierung in der
Tiermedizin einen ordentlichen Schub nach vorne gibt“, so Moder.